Die Pfarrkirche zu den hll. Rupert und Virgil in Dorfgastein

Baugestalt

Mitten im Dorf liegt an zentraler Stelle, parallel zur Straße gebaut, die Pfarrkirche zu den Heiligen Rupert und Virgil. Erstmals wird das Gotteshaus in einer heute unauffindbaren Chiemseer Urkunde aus dem Jahr 1350 erwähnt. Somit gehört die Pfarrkirche zu den ältesten Baudenkmälern des Tales und ist heute noch zum größten Teil in ihrer ursprünglichen frühgotischen Baugestalt erhalten. Lediglich der Turm musste 1616 durch Stützmauern verstärkt werden, da er sich stark nach Nordwesten zu neigen begann.

Das Langhaus

Das Langhaus besteht aus zwei kreuzrippengewölbten Jochen, die durch Gurtbögen getrennt sind. Der einjochige Chor ist mit fünf Achteckseiten abgeschlossen und weist mit seinen einfachen frühgotischen Rippen und Wandvorlagen sowie den schlanken, spitzbogigen Maßwerkfenstern, die den Hochaltar rahmen, eine in seiner Schlichtheit eindrucksvolle Schönheit auf.

Chor und Hochaltar

Das Juwel der Kirche ist die spätgotische Madonna, geschaffen um 1480. Sie zeigt die Gottesmutter mit dem Kind auf der Mondsichel (vgl. Offb 12,1). Links und rechts des Altares finden sich auf Konsolen die um 1750 entstandenen spätbarocken Statuen der hll. Rupert (mit dem Salzfass) und Virgil (mit dem Dommodell) sowie Figuren der hll. Barbara und Elisabeth (17. Jh.). Jeweils außen befinden sich Darstellungen der beiden Pestheiligen Rochus (mit Wunde) und Sebastian (mit Pfeilen).

Seitenaltäre und sonstige Ausstattung

Die beiden Seitenaltäre wurden 1668/69 von Tischler Michael Pruest und Maler Georg Haim geschaffen. Das Altarbild links zeigt die „Kreuzigung Christi mit Maria und Johannes“, jenes rechts die „Kreuzabnahme“.

Bemerkenswert an der rechten Langhauswand ist noch eine große barocke Konsolstatue des Hl. Joachim mit seinem Töchterchen Maria. Oberhalb des Taufsteins hängt ein barockes Bruderschaftsbild aus dem 18. Jh., die Mitglieder jener Bruderschaft mit der Immaculata und der Heiligsten Dreifaltigkeit abbildend. Die Brüstung der Orgelempore ist mit Bildern der Zwölf Apostel geziert. Die hölzerne Empore stammt aus dem Jahr 1687 und wurde von Tischler Wolf Hofer geschaffen.

Die Orgel ist ein kleines pneumatisches Werk mit sieben Registern und wurde 1912 vom Orgelbaumeister Albert Mauracher aus Salzburg-Mülln zur Aufstellung gebracht.